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Ja, wir hatten uns was vorgenommen!

Wir beide, Carsten und Manni, sind aufgebrochen, um in 140 Tagen von Norddeutschland auf dem Landweg nach Australien zu fahren. Am 21. Oktober 2019 ging es los!
Gleichzeitig setzen wir uns für eine gute Sache ein: „Arme für Mama“ heißt unsere Hilfs- und Spendenaktion.

Unser Motto

Heute, nach 140 Tagen auf Tour, können wir sagen:

Wir haben es getan – Wir lebten es – der Traum wurde wahr!
„Und das war ein Traum“, der jetzt sein Ende findet.

Wir beide, sehr unterschiedlich im Charakter und als Typen, haben uns mit unserem “Kumpel”, das ist unser Tour-Fahrzeug, was sicherlich alle wissen, innerhalb weniger Tage zu einem Team geformt.
Jeder von uns brachte seine Stärken ein und damit wurde die gesamte Tour zum Erfolg.

Was wir für uns persönlich aus dieser Reise mitnehmen:

Allen Vorbereitungen zum Trotz, darf man sich nicht „das darauf ankommen lassen“, nehmen lassen. Man muss es einfach machen.
Vieles war viel einfacher, als vorher gedacht. Hätten wir die vielen, vielen Hinweise und Informationen beachtet, wären wir wohl nicht fast komplikationslos an unser Ziel gelangt.
Viele Gedanken und Vorstellungen im Vorfeld, die jeweiligen Erlebnisse bei jeder Grenzüberschreitung außerhalb Europas, die Menschen auf unserer Tour, wir haben so viel erlebt. Es gab einige Begegnungen, die wir nie vergessen werden und dazu Gastfreundschaft, die uns so nicht bekannt war. Davon werden wir einiges in unseren Alltag mitnehmen und verankern.

Herausforderungen

Herausforderungen, manche würden von Problemen sprechen, gab es natürlich auch, aber wir haben alle gemeistert.

Unser “Kumpel” hat einen super Job gemacht, abgesehen von den Holmbrüchen.  Für die kann er nichts. Sie waren eher den Straßenverhältnisse in Indien geschuldet. Bis auf einige Kleinigkeiten gab es keine Ausfälle.

Die Kommunikation über das Telefon und das Internet war in den vielen Ländern, bis auf die zeitweise Abschaltung des Internets im Iran und Indien, kein Problem.

Gesundheitlich haben wir beide die Tour super gemeistert. Jeder hatte jeweils einen Tag mit Durchfall in Indien zu tun, sonst gab es keinen Ausfall.

Tja, und die Stellplätze. Insgesamt haben wir fast ausnahmslos „irgendwo“, im Hafen, auf Plätzen, in der freien Natur oder auf Bauernwiesen, bei Polizeistationen, auf Hotelparkplätzen, an Sportplätzen und an vielen weiteren Orten gestanden. Also oft nicht auf richtigen Stellplätzen. Ausnahmen gab es zum Teil in Australien.

Unsere wichtigste Sprache zur Verständigung auf der Tour war, neben Englisch, unsere Körpersprache. Mit Geduld und Gesten konnten wir uns immer verständigen. „You feel good – We feel good“  oder auch “You are happy – We are happy” Lebensweisheiten die jetzt die Türen auf KUMPEL schmücken.

Wir haben unser Wissen erweitert. Wir haben viel Neues zum Leben, zur Kultur und dem Alltag in den jeweiligen Ländern kennenlernen dürfen. Wir waren in Teeplantagen, einer Baumwollfabrik, einer Kornmühle, einer Backsteinfabrik, haben eine Firma für Seidenproduktion besucht und einiges mehr. Auch das tägliche Leben in den Ländern konnten wir verfolgen.

Die Straßenverhältnisse auf der Tour waren, bis auf die Straßen in Indien, gut. In Indien hatten wir mit der kaputten Infrastruktur im Norden des Landes sowie die letzten 100 Kilometer in Myanmar zu kämpfen. Hier sind die Bauarbeiten des Highways aber bereits im Gange. Ansonsten waren alle Straßen auch ohne Allrad zu befahren.

Wir hatten viele besondere Begegnungen:

  • Unsere beiden Mitreisenden in Pakistan, Rachel aus der Schweiz und Daan aus den Niederlanden auf ihrem Motorbike
  • Das Team der “Schrauber”-Werkstatt, die unseren KUMPEL wieder fahrbereit bekommen haben
  • Unsere Agenten, Roshida in Malaysia und Emilio in Fremantle, ohne die manches so nicht geklappt hätte
  • und viele, viele mehr…

Hier jetzt alle aufzuführen, würde diesen Rahmen sprengen.

Unser Fazit

  • 140 unvergesslich gelebte Tage
  • 140 Tage gemeinsam gemeistert
  • 140 Tage Begegnungen mit unbekannten Menschen
  • 140 Tage kein Tag wie der andere
  • 140 Tage Unterstützung von der Familie und Freunden
  • 140 Tage Begleitung durch unsere Förderer und Unterstützer
  • 140 Tage Engagement „Arme für Mama“
  • 140 Tage ein starkes Team im Rücken (Website/Kommunikation)
  • 140 Tage Entbehrungen
  • 140 emotionale Tage…

Wir sagen DANKE!, dass wir das erleben durften.

Zum Abschluss noch unser persönliches Fazit der Tour:

Carsten

Die Emotionen sind bei mir so stark, dass ich zunächst lange Zeit brauchen werde, dieses alles zu verarbeiten.

Manni

Das war die Erfüllung eines Traumes. Eine Tour, wie man sie sonst nicht macht. Tolle Erlebnisse und Begegnungen und das in Ländern, die für mich zum großen Teil fremd waren. Etwas, was ich immer für mich mitnehmen werde, ist die großartige Tour mit allem Drum und Dran! Auch möchte ich die vielen Stunden und den regen Austausch mit Carsten nicht missen.

Wir haben eine unvergessliche Reise hinter uns und sagen nochmals Danke an alle Freunde, Begleiter, Unterstützer, Leser und natürlich an unsere Familien!

Herzliche Grüße
Euer Carsten und Euer Manni

Ein ungeplanter Aufenthalt

Eigentlich wollten wir Malaysia lediglich als Transitland nutzen. Nach unserer ursprünglichen Planung war uns bewusst, dass wir für Indonesien und das dortige “Insel-Hopping” sowie für Timor-Leste viel Zeit benötigen würden. Daher wollten wir uns nur kurz in Malaysia aufhalten. Aber wie bereits berichtet, kam es ganz anders. Es gibt derzeit keine Fährverbindungen nach Sumatra oder Indonesien. Der einzige Weg führt über Singapur. Dort kamen wir mit “Kumpel” aber leider nicht hinein. So hatten wir knapp drei Wochen Aufenthalt in Malaysia, bis es für uns weiter ging. Und wir mussten uns von „Kumpel“ verabschieden.

Malaysia an sich

Malaysia ist ein Staat in Südostasien und erstreckt sich über Teile der Malaiischen Halbinsel und die Insel Borneo. Im Norden grenzt Malaysia an Thailand, im Süden befindet sich die Inselrepublik Singapur. Mit dieser ist Malaysia durch einen Damm und zwei separaten Brücken verbunden. Im Südwesten, über die Straße von Malakka, liegt die Insel Sumatra in Indonesien. Ost-Malaysia besteht aus den beiden größten Staaten des Landes, Sarawak und Sabah und ist von der malaysischen Halbinsel durch 640 km südchinesisches Meer getrennt. Diese beiden Staaten nehmen ungefähr das nördliche Viertel der großen Insel Borneo ein und teilen sich im Süden eine Landesgrenze mit dem indonesischen Teil der Insel. Umgeben von Sarawak liegt eine kleine Küstenenklave mit dem Sultanat Brunei.
Die malaysische Halbinsel macht etwa 40 Prozent der Gesamtfläche des Landes aus und umfasst 690 Quadratkilometer des Binnenwassers. Die restlichen, rund 60% der Landesfläche, ist ostmalaysisch.

In Malaysia werden große Mengen der Weltproduktion an Kautschuk, Zinn und Palmöl erzeugt. Der natürliche Reichtum ist so mannigfaltig, dass sich der Vielvölkerstaat gar nicht mit einem einzigen Prädikat beschreiben lässt. In Malaysia leben neben Malaien, Chinesen und Indern auch zahlreiche ethnische Minderheiten.

Auch geographisch setzt sich Malaysia aus sehr verschiedenen Regionen zusammen. Einerseits gibt es das vorwiegend islamische Westmalaysia mit der Hauptstadt Kuala Lumpur. Andererseits das im Norden der Insel Borneo, rund 600 km von Westmalaysia entfernt liegende Sarawak. Sarawak bildet zusammen mit dem benachbarten Sabah Ostmalaysia. Westmalaysia steht vor allem für Zinnminen sowie Palmöl- und Kautschukplantagen. Dagegen werden im regenwaldreichen Ostmalaysia in erster Linie Erdöl und Edelhölzer gewonnen

Klima

Die Westküste Malaysias kann das ganz Jahr bereist werden. Die Regenzeit fällt hier nicht so stark aus, wie in anderen Landesteilen. Die meisten Regentage gibt es auf Inseln wie Penang oder Lang Kawi und dann auch nur in den Monaten April und Mai sowie August bis November. Die beste Reisezeit ist von Dezember bis Februar.
In und um Kuala Lumpur regnet es besonders viel in den Monaten März und April sowie Oktober bis Dezember. Die Monate mit wenig Niederschlägen wie Januar und Februar sowie Juni, Juli und August gelten dort als die beste Reisezeit.
In den Cameron Highlands ist das ganze Jahr über mit Regen zu rechnen. Etwas weniger in den Monaten Januar und Februar sowie Juni und Juli.

Land und Leute, Sprachen

Die malaysische Bevölkerung setzt sich zu rund 58% aus Malaien, 27% aus Chinesen, 8% aus Indern und Pakistani zusammen. Die Malaien sind größtenteils erst in den letzten Jahrhunderten aus Indonesien eingewandert. Sie erheben seit der Unabhängigkeit den politischen Führungsanspruch. Die Chinesen spielen eine große Rolle in den Bereichen Handel und Wirtschaft.

Die malaysische Sprache oder Bahasa Malaysia ist die offizielle Landessprache. Diese und die chinesischen Schriftzeichen, waren ein Problem für uns. Da hier auch auf dem Lande etwas Englisch gesprochen wird, musste die Körpersprache nicht so oft herhalten, wie in anderen bereits von uns bereisten Ländern. 

Stellplätze

Stellplätze gibt es auch hier nicht. Täglich muss man sich neu auf die Suche nach einem Stellplatz für die Nacht machen. Wir standen an lokalen Resorts mit Strand, bei Charlets, auf Parkplätzen sowie Park&Rast-Anlagen mit Service-Area, im Wald und am Meer. Es gab ganz gute Tipps auf der „iOverlander“-APP. Auch in Malaysia muss man einfallsreich bei der Suche nach einem Stellplatz sein und sollte natürlich, wie immer, fragen. 

Diesel, Internet und Telefon

Diesel war immer ohne Probleme und günstig, unter 50 Cent der Liter, zu bekommen. 
Eine SIM-Karte von „HOT-LINK“ haben wir in einem Einkaufszentrum gekauft. Für zehn Tage Internet, 10 GB Datenvolumen, haben wir an die 14,00 Euro bezahlt und  einen Ausweis vorlegen müssen. Wir hatten keinerlei Probleme mit der Internet-Kommunikation.

Das hat uns in Malaysia besonders gefallen

  • die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Menschen – unkompliziert und direkt
  • die leckere, lokale frische Küche
  • sehr gute Straßenverhältnisse (die Highways sind wie in Deutschland, nur ohne Baustellen)
  • relativ unkomplizierte Infrastruktur für Camper/Wohnmobil-Reisende trotz fehlender Stellplätze

Das hat uns in Malaysia nicht gefallen

  • der Müll an den Stränden, besonders auffällig an der Ostküste
  • Die Monokulturen (Öl-Palmen) über riesige Flächen
  • No-Beer-Areas (durch einen hohen Anteil muslimischer Regionen)

Weitere Beobachtungen

  • viele Neubausiedlungen mit 100 bis 200 gleichartigen Häusern entlang der Highways und hinter den Städten
  • die „rote Erde“
  • kein Straßenverkauf mehr an den Highways, nur noch an den regionalen Straßen
  • die günstigen Preise beim Essengehen. Zumindest solange man dort essen geht, wo die Einheimischen hingehen. Selbst die Einheimischen sagen, es ist günstiger auswärts zu Essen, als selber zu Kochen.

Zum Abschluss noch ein paar persönliche Worte:

Carsten

Mir fehlen die Worte.
3 bis 5 Tage Transit geplant und 18 Tage sind es geworden.

Manni

Es kam alles anders als geplant. Aber zu guter Letzt haben wir doch einen Weg für uns gefunden.
Ich behalte Malaysia in positiver Erinnerung.

Auch wenn der Aufenthalt in Malaysia so nicht geplant war. Wir hatten viele tolle Begegnungen und eine spannende und schöne Zeit.

Euer Carsten und Euer Manni

Ein Land zum Wohlfühlen

Der Wechsel von Myanmar nach Thailand war für uns sehr einfach und erfrischend.
Wir brauchten weder einen Führerschein vorzulegen, noch einen Seh- oder Reaktionstest zu absolvieren. Davon hatten wir bereits öfter gelesen und gehört. Alles lief komplikationslos. Und mit ein paar Unterschriften mehr auf dem “Kumpel” reisten wir nach Thailand ein. 

Thailand liegt mitten in Südostasiens: Es ist umgeben von Myanmar, Laos, Vietnam, Kambodscha und Malaysia. Von den 60 Millionen Thailändern leben rund 11 Millionen in der Hauptstadt Bangkok. Thailand lockt mit einer fast perfekten, touristischen Infrastruktur, feinsandigen und sonnenverwöhnten Stränden sowie türkisfarbenem Meer und glasklarem Wasser. Wir fühlten uns bei den überaus freundlichen Menschen und der einzigartigen Kulinarik, die für uns leider oft etwas zu fettig war, sehr wohl in Thailand.

“Kumpel” und die Thailänder

Was uns wirklich in Erinnerung bleiben wird, ist der Umgang der Thailänder mit “Kumpel”. Wir hatten in Thailand so unsere eigene Geschichte mit “Kumpel”. Nach der langen Reise über die schlechten Straßen in Indien und den letzten 100 km in Myanmar, waren bei “Kumpel” beide Holmachsen hinten gebrochen. Häufig ist das der Exitus für ein Auto! In Thailand hatten wir so viel Glück, dass wir die richtigen, helfenden Menschen gefunden und angesprochen haben. Diese haben das fast Unmögliche, möglich gemacht. Für uns hat es fast so gewirkt, als hätte da eine höhere Kraft die Hände im Spiel. 

Trotz des Jahreswechsels und der Betriebsruhe, die auch in Thailand bis zum 6. Januar fast alle Betriebe stilllegen, haben wir Hilfe bekommen. Wir haben Menschen gefunden, die wollten, dass wir unsere Reise fortsetzen können. In einer Tag- und Nachtschicht machten sie “Kumpel” wieder fit! Unglaublich…aber wahr!

Das Klima

In der „kühlen Jahreszeit“, zwischen November und Februar, ist das Wetter angenehmer und beständiger als im Rest des Jahres. Man darf sich allerdings nicht täuschen. Auch zu dieser Zeit herrschen immer noch Temperaturen um die 30 Grad Celsius.
Ab Dezember kommen auch die meisten Urlauber nach Thailand. Im Norden und in Zentralthailand gehen die Regentage zwischen November und Februar zurück, hier beginnt nun die beste Reisezeit. Im Süden fällt, bedingt durch das tropische Monsunklima, mehr Regen.

Land und Leute, Straßenzustand, Sprachen

Thailand ist nicht nur wegen der traumhaften Natur, den schönen Stränden, sowie der landschaftlichen Wildheit ein Traumreiseziel. Sondern auch wegen den stets zuvorkommenden, sehr höflichen und immer lächelnden Bewohnern. Die Gastfreundschaft und die respektvolle Behandlung der Besucher sind legendär.

Nun ja, einige Dinge sind aus kulturellen und religiösen Gründen völlig anders, als wir es gewöhnt sind. Das Problem besteht in erster Linie darin, dass man sich beim ersten Thailandbesuch am Anfang vielleicht etwas überfordert fühlt. Insbesondere von der Höflichkeit, der Religiosität aber auch der etwas schwierigen Kommunikation, ob der thailändischen Sprache. Aber spätestens nach ein paar Tagen hat man sich an die Ruhe, die die Thais ausstrahlen, gewöhnt und man übernimmt ein wenig von deren Gelassenheit. Damit beginnt das Problem, denn es gefällt einem nun wirklich gut und nach kurzer Zeit fragt man sich, was soll ich eigentlich zu Hause?

Die Gelassenheit der Thailänder ist es auch, die uns immer wieder erstaunt lächelnd, auf einige lustige Besonderheiten, Kuriositäten und Geschichten stoßen lässt. Solche haben wir nur in Thailand erlebt. Wir meinen das nicht abwertend, sondern wir waren fasziniert!

Sehr interessant für uns ist das besondere Verhältnis zur Reinlichkeit, das die Thailänder zu ihrem eigenen Körper haben. Das steht in völligem Gegensatz zum achtlos weggeworfenem Müll und anderen Umweltproblemen Thailands.

Die Sprache und die Schriftzeichen sind ein Problem für uns. Da auf dem Lande nur wenig englisch gesprochen wird, musste wieder einmal unsere Körpersprache herhalten. 

Zum Beispiel brauchten wir viel Körpersprache bei der “Schrauber”-Werkstatt, die “Kumpel” wieder auf die Räder gebracht hat. Die Tochter der Chefin verstand zwar englisch, hatte aber keinen Sachverstand und verstand unser Problem nicht wirklich. Mit Fotos und Gesten haben die Mechaniker schlussendlich verstanden, worum es geht und was zu tun ist.

Stellplätze

Stellplätze gibt es hier nicht viele. Jeden Nachmittag ist man auch in Thailand auf der Suche nach einem Stellplatz für die Nacht. Wir standen auf Parkplätzen von ländlichen Restaurants, an einer Tankstelle mit Service-Area, im Nationalpark, im Wald und am Meer.  Manche Tipps hatten wir aus der iOverlander-APP. Aber Kreativität ist gefordert und fragen sollte man auch!

Fast überall war im Vorfeld unserer Reiseplanung zu lesen, dass Thailand selbständig mit einem Camper oder Wohnmobil sehr schwierig zu bereisen ist.

Wir haben es gewagt! Wir sind an die Grenze gefahren, wurden freundlich begrüßt, zeigten unser E-Visa, füllten einen Erfassungs- und Fragebogen aus. Für “Kumpel” haben wir kein Carnet, sondern eine dem ähnliche Thai-Bescheinigung erhalten. Diese wurde bei der Ausreise wieder einkassiert.

Diesel, Internet und Telefon

Diesel war immer ohne Probleme zu bekommen. 

Wir haben eine SIM-Karte von „True Move H“ in einem Elektroshop gekauft. Für 30 Tage und 20 GB Internet-Datenvolumen haben wir rund 7,50 € bezahlt. Man muss lediglich einen Ausweis vorlegen. Wir hatten „fast“ nie Probleme mit der Kommunikation übers Internet. Ausnahmen waren einige sehr dörfliche Gegenden.

Das hat uns in Thailand besonders gefallen

  • die Freundlichkeit der Menschen, ihre Hilfsbereitschaft und das Lächeln
  • die leckere thailändische Küche
  • die Servicebereitschaft
  • die sehr guten Straßenverhältnisse
  • die freundlichen Beamten an allen Stellen
  • die Anfänge einer guten Infrastruktur für Camper- und Wohnmobil-Reisende

Das hat uns in Thailand nicht gefallen

  • der Müll, insbesondere an den Stränden im Norden

Zum Abschluss noch ein paar persönliche Worte:

thailand_carsten

Carsten

Thailand würde ich gerne noch einmal, aber länger und intensiver bereisen.

thailand_manni

Manni

Das war für mich ein anderes Thailand, als ich es bereits kannte.

Hier tut sich was und ich wünsche mir für die Zukunft, dass Reisende wie wir, sich nicht scheuen.

Thailand haben wir als sehr offenes Land für Reisende erlebt.
Es war eine tolle Zeit.

Grüße aus Thailand senden Euch.
Euer Carsten und Euer Manni

Freundlicher Empfang in Myanmar

Am 16. Dezember um 9:30 Uhr verließen wir Indien über die Grenzbrücke nach Myanmar. 
Nach allem, was wir aus diversen Quellen gehört hatten, sollte es jetzt spannend werden. Als Selbstfahrer mit Camper und vor allem ohne Guide nach Myanmar einzureisen war anscheinend mutig. Aber es kam anders!

Wir wurden sehr freundlich an dem kleinen Grenzübergang auf der Myanmar-Seite begrüßt. Ein Formular mussten wir ausfüllen und unsere Reisepässe, E-VISA und das Carnet vorzeigen. Wir lernten das erste Wort auf burmesisch: „ming-guh-la-ba“, was Hallo heißt und das zweite Wort: “jày-zú ding-ba-de“; Danke! Dann wurde noch von jedem von uns ein Foto gemacht und wir waren in Myanmar. So einfach kann es sein. Man muss sich nur trauen.

Myanmar, das ehemalige Burma, ist so ursprünglich wie wohl kein zweites Land in Asien. Jeder Reisende schwärmt von der Herzlichkeit seiner Bewohner und den sagenhaften Sehenswürdigkeiten ehemaliger Königsstädte und der immergrünen Berglandschaften. Unser Eingangstor ins Land war die Friend-Ship-Bridge zwischen Moreh in Indien und Tamu in Myanmar.

Der mächtige Fluss „Irrawaddy“, der das Land wie eine Lebensader von Nord nach Süd durchströmt, bietet ein Besuch der „großen Vier“, der sehenswertesten Orte: Yangon, Bagan, Mandalay und dem Inle-See. Es gibt eine Vielzahl an kulturellen Sehenswürdigkeiten und intakter Natur. Wir haben drei der wichtigsten Orte gesehen. Yangon, die Hauptstadt, haben wir ausgelassen.

Land und Leute, Straßenzustand, Sprachen

Da das Land und dessen Einwohner viele Jahre vom Rest der Welt abgeschottet waren, sind die vielen ausländischen Touristen für den Großteil der Bevölkerung eine völlig neue Erfahrung. Genau deswegen sind die Menschen wohl so interessiert und versuchen mit jedem Reisenden ins Gespräch zu kommen – auch wenn die meist große Sprachbarriere eine tiefgehende Unterhaltung unmöglich macht. Die Menschen in Myanmar sind sehr gastfreundlich, zuvorkommend und höflich. Viele Menschen leben noch sehr ursprünglich. Das hat das Land und die Menschen unglaublich spannend für uns gemacht. Wäre nicht überall, auch in den Dörfern, viel Werbung und viele, viele Motorradfahrer, dann könnte man schon mal glauben, dass man um 50 bis 70 Jahre zurück versetzt wurde.
Es wird viel gewunken, ob auf dem Land oder in der Stadt. Auch die Kinder auf dem Schulweg haben immer gewunken. Wir haben uns immer gefreut und fleißig zurück gewunken.

Der Straßenzustand war, bis auf ganz wenige Ausnahmen, wirklich gut und kein Vergleich zu Indien. Auch der Straßenverkehr an sich ist entspannt. Es gibt keine Hektik und man hält sich an Verkehrsregeln. Hier hat Autofahren Spaß gemacht. Bis auf eine kleine Ausnahme. Auf den letzten rund 120 Kilometern des ASIEN HYW / AH 1 Richtung der thailändischen Grenze wurde im großen Stil gebaut. Pech für uns. Hier hatten wir wieder tiefe Löcher in der Straße, viele Brücken waren einspurig und was am schlimmsten war, überall der rote Staub. Er war in Pulverform, wie Puderzucker und war überall im und um den “Kumpel” zu finden.

Die Sprache und die Schriftzeichen, sind ein Problem für uns. Da auf dem Lande „fast“ kein Englisch gesprochen wird, muss die Körpersprache herhalten.

Zwei Beispiele:

Wir haben in einem großen Meditation-Zentrum übernachtet und wissen bis heute nicht, bei wem wir da waren. Es sprach keiner Englisch und es gab auch kein einziges Schriftzeichen, was für uns lesbar gewesen wäre.

Einmal nutzten wir auf dem Lande eine Wiese als Stellplatz. Am Abend kamen plötzlich einige Bauern und sechs Polizisten. “No Englisch!”.  Wir zeigen die Weltkarte auf “Kumpels” Motorhaube und das Innenleben von Kumpel. Wir sind freundlich und offen. Auch an diesem Abend lief die Kommunikation ausschließlich über die Körpersprache. Irgendwie ging es dann immer.

Klima und Stellplätze

Das Klima war angenehm tropisch, als wir vor Ort waren. Die Temperaturen bewegen sich im Schnitt tagsüber um die 25 Grad Celsius. Das kam uns auch beim Übernachten entgegen.

Stellplätze gibt es hier auch keine. Jeden Tag ist man am Nachmittag erneut auf der Suche nach einem. Immer die Frage: “Wo können wir heute Nacht stehen?”. Wir fanden unsere Stellplätze an Guest-Houses oder auf Hotel-Parkplätzen, an Tankstellen, Polizei-Stationen oder im Meditationszentrum von Mönchen. Es ist Kreativität gefordert und fragen sollte man auch. Dann klappt es mit einer ruhigen Nacht.

Fast überall war im Vorfeld unserer Reiseplanung zu Lesen, dass man nicht auf eigene Faust mit einem Camper losfahren soll. Sondern immer eine Agentur in Anspruch nehmen soll. Dies kosten pro Person an die 2.000 US Dollar und mehr. Das wollten wir nicht investieren und haben es so gewagt! Und es hat geklappt. 
Allerdings sollte man unbedingt auf die „Restricted Areas” achten und sich hierbei nicht auf „Google Maps“ verlassen, sonst fährt man schnell man 200 Kilometer zurück.

Bei der Ausreise aus Myanmar wollte man unser „Carnet de Passage“ sehen. Bei der Einreise hatte es keiner haben wollen. Die Diskussion mit den Grenz-, Zoll-, Immigrationbeamten sowie der Polis hat etwas Zeit in Anspruch genommen, war aber zum Glück erfolgreich. Also in Zukunft lieber auf Stempel bestehen.

Diesel, Internet und Telefon

Diesel war immer ohne Probleme zu bekommen. 
Eine SIM-Karte von „ooredoo“ haben wir in einem Elektroshop gekauft. Internet 40 GB Datenvolumen für 30 Tage kosten rund 25 €. Man braucht keinen Ausweis. Wir hatten kaum Probleme mit der Kommunikation über das Internet. Ausnahme gab es wirklich nur in ganz abgelegenen Regionen.

Das hat uns in Myanmar besonders gefallen

  • die Freundlichkeit der Menschen und ihr Lächeln
  • die leckere, und lokale Küche
  • die Hilfsbereitschaft
  • freundliche Beamten an „allen“ Stellen – auch wenn es mal Diskussionen gab

Das hat uns in Myanmar nicht gefallen

Das Spucken der Männer auf den Straßen. Es ist bedingt durch Kautabak und die Betelnüsse. Aber das kannten wir ja schon.

Zum Abschluss noch ein paar persönliche Worte:

Carsten, der vor acht Jahren schon einmal in Myanmar war, erkennt die große Zunahme des Tourismus. Wir hoffen, dass sich die Verantwortlichen (Behörden, Hoteliers, Organisationen für Umwelt, etc.) bewusst sind, welches Juwel sie zu hüten haben.

Carsten

Für mich, wer Lächeln schenkt, bekommt es doppelt wieder.

Manni

Das was ich in Myanmar erlebt habe, möchte ich wieder erleben und werde dieses Land erneut besuchen.

Liebe Overland–Reisende, macht es nach und ihr werdet ein wirklich tolles Land kennenlernen.

Euer Carsten und Euer Manni