Wie schon mehrmals berichtet ist der Iran sehr angenehm zu bereisen. Wir wurden so oft wir mit Menschen zusammen trafen mit „Welcome to Iran“ begrüßt. Alle baten uns auch: „Erzählt zu Hause, dass wir gute Menschen sind.“. Und das können wir wirklich.

Die Menschen im Iran

Die Menschen sind extrem freundlich, man kommt kaum vom Stellplatz, Shops, Tankstellen, Polizei-Kontrollen etc. weg, weil man immer wieder in ein Gespräch verwickelt wird. Auch auf der Straße, sowie während unseren Fahrten. Wir wurden in völlig untouristischen Orten zum Tee eingeladen. Die normalen Leute, mit denen wir zu tun hatten, äußern zum Teil offen ihren Unwillen gegen die derzeitige Situation und den wirtschaftlichen Stand im Iran. Man hilft uns beim SIM-Karten besorgen. Dies dauert teils eine Stunde und die Iraner wollen absolut kein Geld aber uns dafür zum Tee einladen. Wir bekommen Obst und Gemüse geschenkt, weil niemand Geldwechseln kann. Wir bekommen kostenlos Brot ans Auto geliefert………und und und.

Wir wurden vielfach in sehr einfachem Englisch angesprochen oder sogar deutsch, bei vielen ist es aber nach „Welcome in Iran“ auch wieder aus. Die Landessprache war nichts für uns. Wir waren froh, wenn wir mit den Verkehrsschildern klar kamen.

Die Straßen und der Verkehr

Die Straßen sind in gutem Zustand, aber der Verkehr ist gewöhnungsbedürftig. Alle fahren wir sie möchten und wuseln sich so durch. Man hält sich nicht an Fahrspuren und Verkehrszeichen, fährt ohne Licht und Motorräder fahren gegen die Fahrrichtung. Aber irgendwie funktioniert es dann doch ohne größere Karambolagen. Unsere wichtigsten Erkenntnisse:

  • Verkehrszeichen sind nur Dekoration, außer Geschwindigkeitsregelungen, da die Polizei überall steht und Geschwindigkeitsmessungen mit der Laserpistole macht.
  • Alles fährt kreuz und quer – wer Bremst, verliert.
  • Viele fahren auch im Dunkeln ohne Licht – könnte ja was kosten.
  • Auf einer 3-spurigen Straße, werden 5 Spuren genutzt.
  • Auch über entgegenkommende Motorradfahrer und auch Autos, darf man sich nicht wundern.
  • Auf einer 4-spurigen wird von ganz rechts, nach links abgebogen. Warum auch nicht.
  • In den vielen Kreisverkehren sucht sich jeder seinen Weg.
  • Fußgänger haben keine Rechte, für die wurden Brücken über die Straße gebaut. Wer mit Kinderwagen unterwegs sein sollte oder mit Rollator oder Rollstuhl hat keine Chance.
  • Autoreparaturen oder Reifenwechsel findet auf der Straße im laufenden Verkehr statt.
  • ALL DAS GILT NUR FÜR DIE STÄDTE. Auf dem Lande ist alles im „fast“ normalen Bereich.
  • ALLES FUNKTIONIERT trotzdem irgendwie.
  • Keiner regt sich auf, zeigt den Stinkefinger oder blökt herum. Es ist einfach, wie es ist.
  • Unfälle haben wir nur zwei mit Blechschäden gesehen. Scheint also zu klappen.

Einkaufen, Stellplatz und Diesel

Einkaufen ist einfacher als wir dachten und einen Stellplatz zu finden ist meist auch nicht schwer. Beim Stellplatz suchen, haben wir freies Stehen durch Nachfragen abgesichert. Wirklich einsame Gegenden sind selten. Gut waren die Parks an den Rändern der Stadt und die bewachten Parkplätze in den Centren der Städte. Wasser zubekommen war nie ein Problem. Lebensmittel sind sehr günstig. Selber Kochen ist teurer als Essen zu gehen.
Am Anfang war es kein Problem an Diesel zu komme. Im Norden in Richtung der Grenze zu Pakistan, gab es allerdings nichts. Lange Schlangen an Tankstellen vor allem mit Truckern waren die Folge. Mit Instinkt und Beharrlichkeit sind wir aber doch an Diesel gekommen. Entweder bei Truckern, die noch Reservekanister mitführten oder am Straßenrand zu etwas erhöhten Preisen.

Weitere Beobachtungen und Anmerkungen

  • Landschaften sind äußerst vielfältig und die knapp zwei Wochen waren viel zu kurz um alles zu sehen. In den Bergen wurde es im November schon recht kalt. Teilweise hatten wir Nachtfrost.
  • Wir sind nicht ein einziges Mal angebettelt worden.
  • Nirgendwo wurde man zum Kaufen hineingedrängt, selbst in den Basaren nicht.
  • Restaurants, voll mit Iranischen Familien, endete für uns immer in einem Kommunikationsmarathon der uns viel Spaß gemacht hat.
  • Jeder Tag hat und positive Erlebnisse gebraucht.
  • Nasen – OP`s scheinen hier voll im Trend zu sein….
  • Spielplätze gab es viele und große, selbst in der Pampa. Allerdings wurden diese kaum genutzt, gleiches gilt für Trimm-dich-Pfade.

Ein Minuspunkt, der uns ehr viel auffiel, war der sorglose Umgang mit Plastik und Müll. Hier ist wirklich noch Aufklärungsarbeit zu leisten.

Zum Abschluss unser persönliches Fazit

Carsten:

  • Die Iraner geben mehr als sie selber haben.
  • Es hat Spaß gemacht hier zu Reisen und dieses Land selber kennen zu lernen.

Manni:

  • Ich / Wir haben uns immer sicher, wohl und als gern gesehener Gast gefühlt.
  • Gastfreundschaft von der wir viel lernen können.
  • Ein großes Land, das den Menschen für die Zukunft offenere Verhältnisse zu allen Ländern und Staaten zu wünschen ist.

Wir hatten eine tolle Zeit im Iran und sind jetzt sehr gespannt, was uns in Pakistan erwartet.

Euer Carsten & euer Manni

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